Ponseti

Die Ponseti-Methode wurde von Ignacio V. Ponseti über Jahrzehnte hinweg entwickelt und gilt heute als effektivste und erfolgreichste Behandlung des Klumpfußes. Diese Behandlung wurde in Österreich 2002 von Univ.-Prof. Dr. Franz Grill und Dr. Christof Radler eingeführt. Das Orthopädische Spital Speising hat im gesamten deutschsprachigen Raum die längste und größte Erfahrung mit der Ponseti-Methode und behandelt jährlich etwa 50 bis 60 Klumpfüße bei Neugeborenen auf diese Weise.

Die Ponseti-Methode ist eine primär nicht operative Behandlungsform, bei der der Fuß durch wöchentliche zarte Manipulation und durch Anlegen von Ober- und Unterschenkelgipsen für fünf bis acht Wochen korrigiert wird. Dies dehnt die Bänder und Sehnen des Fußes und gibt den Knochen Zeit, sich durch die korrigierenden Kräfte im Gips umzuformen.

Durch Gipsen werden die Fehlstellungen mittelfristig korrigiert.

Nachdem der Fuß korrigiert ist, wird bei über 90 % der Kinder eine perkutane Achillessehnen-Tenotomie (pAST) durchgeführt. Es handelt sich dabei um einen kleinen Eingriff, bei dem in einer Kurznarkose die Achillessehne durch einen fünf mm Schnitt/Stich durchtrennt wird. Dadurch kann der Fuß nach oben bewegt werden und die Achillessehne heilt in dem postoperativ angelegten Gips aus.

Aufgrund des großen Heilungspotenzials bei Neugeborenen und Kleinkindern heilt die Achillessehne wieder vollständig und kräftig zusammen, nur eben in verlängerter Position. Der Gips wird in der Regel für drei Wochen belassen. Ein stationärer Aufenthalt für ein bis zwei Nächte ist für den Eingriff erforderlich, um eine optimale prä- und postoperative Überwachung und Behandlung Ihres Babys zu garantieren.

Im Anschluss an die Tenotomie folgt die Behandlung mit einer Ponseti-Schiene, die anfangs ganztägig, später nur nachts getragen wird. Es gibt verschiedene Schienenmodelle, allen gemein ist dabei, dass die betroffenen Füße in einer Idealposition fixiert werden. Die Schiene soll in der Regel bis zum 4. Lebensjahr getragen werden.

 

Video Dr. Ponseti